Städte am Ärmelkanal mit AIDAsol 2022

Eigentlich war für 2022 eine Tour nach Schottland mit AIDAaura geplant. Aufgrund der unsicheren Coronalage entschlossen wir uns, auf eine andere Rout umzubuchen. Wir entschieden uns für die Reise "Städte am Ärmelkanal" mit AIDAsol - in der Erwartung, das diese Reise aufgrund der Ähnlichkeit zur Metropolentour nicht so stark gebucht sein würde...

 

1. Tag - Hamburg - 22. April 2022

Für die Anreise hatten wir uns wieder für die Deutsche Bahn entschieden.

Unangenehme Überraschung beim Start in Frankfurt Hauptbahnhof: Aufgrund eines Defektes des Triebfahrzeuges schickte die Bahn einen Erstazzug - die Reservierungen praktisch umsonst, weil das Sitzplatzlayout der Züge nicht identisch ist. Für uns nicht das große Problem, bis Hamburg sollten wir noch viel Spaß mit den zugestiegenen Mitreisenden haben, die ihre Plätze suchten.

 

Pünktlich gegen 9.45 Uhr kamen wir in Hamburg Hbf an und wir machten uns auf den Weg zur Koffersammelstelle von AIDA. Ursprünglich planten wir, mit U-Bahn und Fähre nach Altona anzureisen - entschieden uns dann spontan um: Die Kofferabgabe war möglich, die nachträgliche Buchung des Shuttlebusses auch. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Hamburger Innenstadt fuhren wir dann mit dem Shuttle nach Altona.

Die Check-In-Zeiten waren fest gebucht und wir entschieden uns nach der Ankunft gleich in die Schlange zu stehen. Leider etwas konfus: Die Impfnachweise wurden in der Schlange von AIDA-Mitarbeitern kontrolliert - das war etwas chaotisch und klappte ein Jahr zuvor in Kiel bei unserer "Ahoi-Tour" mit AIDAluna deutlich besser.

 

Trotzdem war der Check-In gut organisiert und das ganze ging auch recht flott voran. Auch der PCR-Test war schnell gemacht und nach dem obligatorischen "Willkommens-Foto" ging es an Bord und in unsere Innenkabine im vorderen Bereich von Deck vier in die Kabinenquarantäne.

 

Nach gut einer Stunde konnten wir die Kabine verlassen - der PCR-Test war negativ und hatten den gesamten Nachmittag, um unser erstmalig gebuchtes All-Inclusive-Paket zu strapazieren.

 

Warten auf das Ende der Kabinenquarantäne
Warten auf das Ende der Kabinenquarantäne

Um 18 Uhr versammelten sich alle Gäste an Bord, um das Auslaufen zu verfolgen - es tat sich aber nichts. Um kurz nach 18 Uhr gab es eine Durchsage vom Kapitän, in der uns mitgeteilt wurde, dass keine Leute zum losmachen der Leinen am Liegeplatz wären und wir uns noch etwas gedulden müssten, da ein anderes Kreuzfahrtschiff vor uns Auslaufen würde. Gegen 18:40 Uhr passierte uns die "Ambassador Ambience", das Schwesterschiff der alten AIDAblu an der Backbordseite. Kurz vor 19 Uhr war es dann soweit: Leinen Los und Sail Away in den Sonnenuntergang die Elbe runter.

Jetzt war die Zeit, etwas zu Essen - normalerweise sind die Restaurants um die Zeit ein Großkampfgebiet - aber die Überraschung: Überall gab es genug Platz und wir konnten in Ruhe in unserem Lieblingsrestaurant essen. Nach der Welcome-Show im Theatrium zogen wir uns in unsere Kabine auf Deck 4 zurück.

 

Fast schon ein Kreuzfahrtklassiker: Die "Ambassador Ambience" bei Ihrem Erstbesuch in Hamburg
Fast schon ein Kreuzfahrtklassiker: Die "Ambassador Ambience" bei Ihrem Erstbesuch in Hamburg

2. Tag - Seetag - Auf dem Weg nach Cherbourg - 23. April 2022

Seetag heißt entspannen und relaxen - und das kann man am besten bei herrlichstem Sonnenschein aber ausbaufähigen Temperaturen. 

Aufgrund der geringen Auslastung von AIDAsol (knapp 600 Gäste = ca. 30%) hatten wir keine Problem, beim Frühstück einen Platz zu finden. Alle Restaurants waren geöffnet, in den Innenräumen herrschte Maskenpflicht - außer am Platz in den Bars und Restaurants. Nach dem Frühstück machten wir einen Spaziergang an Deck und konnten einen ehemaligen Fernsehstar in der Ferne entdecken: Das ehemalige Traumschiff MS Deutschland von Phoenix-Reisen wurde von uns überholt. Während die "Deutschland" mit mäßigen Tempo dich die Nordsee zuckelte, waren wir mit AIDAsol etwas flotter unterwegs - schließlich hatten wir noch eine ganz schöne Strecke bis ins französische Cherbourg vor uns.

Prominezn auf der Steuerbordseite: Die MS Deutschland
Prominezn auf der Steuerbordseite: Die MS Deutschland

Wie verbirgt man so einen Seetag ? Mit viel Kaffee und Cocktails trinken, Ausflugspräsentationen und Lektorenvorträgen, Bücher lesen oder (vorher heruntergeladene Podcasts hören) . Hinweis an dieser Stelle zur Social Media-Flat von AIDA: Leider wurde hier die Bandbreite seit 2020 stark gedrosselt. Facebook funktioniert halbwegs, Instagram so gut wie gar nicht - Whats App manchmal. Es gab dazu an Bord einige Beschwerden - die Aussage, dass die SMF eigentlich nur für Whats App wäre (Aussage Rezeption) ist natürlich Quatsch, weil in der Werbung eindeutig die sozialen Netzwerke aufgeführt sind, die funktionieren sollten. Am besten der Hinweis, dass man auf der Rückfahrt so nah an der niederländischen Küste wäre, dass man dort das Landnetz nutzen könnte (stimmt zwar, kann aber mit Pech sehr teuer werden). Leider bekommt man zu dieser Problematik keine offiziellen Statements .


3. Tag - Cherbourg - 24. April 2022

Die französische Hafenstadt empfing uns mit viel Wolken und Regengüssen. Geplant hatten wir hier einen kleinen Spaziergang in die Stadt und am Nachmittag einen Fahrradausflug (unser erster in 10 Jahren AIDA). Eigentlich hatte ich vor, die Titanic-Ausstellung im historischen Passagierterminal zu besuchen, leider war die aus unbekannten Gründen an diesem Tag nicht zugänglich - schade. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Cherbourg der einzige Hafen auf der ersten und letzten Reise der Titanic im Jahre 1912 war. Allerdings lag die Titanic vor Cherbourg nur auf Reede, die Passagiere wurden mit Tenderbooten zum Schiff gebracht

 

Der Stadtkern von Cherbourg ist in 10 - 15 Minuten zu Fuß zu erreichen - ein Shuttlebus wird also nicht zwingend benötigt. Der Stadtkern wirkt etwas heruntergekommen, aber nicht uninteressant. Natürlich durchnässte uns ein spontan auftretender Wolkenbruch, der uns zwang unter einem Vordach zu pausieren. Viel los ist übrigens Sonntag morgens um 9:30 Uhr nicht viel in dem Ort - allerdings sicher kein Unterschied zu Deutschland.

Sonntags morgens um 10: Nichts los in Cherbourg...
Sonntags morgens um 10: Nichts los in Cherbourg...

Langsam klarte der Himmel auf und wir machten uns langsam auf dem Weg zurück zum Schiff, den schließlich wartete der Pedelec-Ausflug auf uns: Eine Premiere in 12 Jahren Reisen mit AIDA. 

Nachdem wir uns umgezogen und beim Treffpunkt draußen vorm Schiff erschienen, bekamen wir einen Fahrradhelm und ein Pedell ausgehändigt. Bei Bedarf stehen übrigens auch Rucksäcke zur Verfügung - wir hatten unsere eigenen Rucksäcke dabei.

Nach eine kurzen Einführung ging es in überschaubarer Gruppengröße los: Erst Richtung Cherbourg, durch die Stadt, auf den Hausberg, von dem man eine super-Aussicht über die Stadt hat, wieder hinunter und ins "Hinterland" von Cherbourg. Das Tempo war nicht zu flott, auch als ungeübter Fahrer konnte man mithalten. Der Vorteil eines solchen Ausflugs ist übrigens, dass man mehr von der Stadt und der Region sieht, als wenn man zu Fuß oder im Bus unterwegs ist. 

 

In gut 33 Kilometern umrundeten wir die französische Hafenstadt. Eine längere Pause machten wir im letzten Drittel der Tour am wunderschönen Strand südlich von Cherbourg. Hier wären wir ohne diesen Ausflug höchstwahrscheinlich nie hingekommen. Auch das Wetter ließ uns bei unserem ersten Fahrradausflug nicht in Stich, so dass wir uns entschieden, für den übernächsten Hafen in Le Havre auch einen Fahrradausflug zu buchen. Das es anders kommen sollte, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.

Den Rest des Nachmittages genossen wir das herrliche Wetter in der Ocean Bar am Heck. Das Abendessen nahmen wir dann im "Best Burger at Sea" ein, wie der Name schon sagt, ein Burger-Restaurant anstelle des früheren California Grills. Nur eine Anmerkung dazu: Das Essen im "Best Burger at Sea" ist gut, das Problem mit den durchlaufen Gästen (siehe meinen Reisebericht von 2020) hat man mittlerweile gelöst, indem der Eingang zum Pooldeck dauerhaft geschlossen ist. 

Die Pedelec-Tour im Überblick


Der große Nachteil ist aber leider, dass es nun keine Möglichkeit mehr gibt, nach einem Ausflug, der ungünstig zwischen Restaurant-Öffnungszeiten endet, eine Kleinigkeit zu Essen zu bekommen. Die im California Grill angebotenen Pizzen und Bagels waren dafür ideal geeignet und auch beliebt. Hier sollte man sich bei AIDA eine Lösung einfallen lassen...

Um 20 Uhr hieß es dann: "Leinen los" und wir liefen bei tollem Wetter aus zu unserem nächsten Hafen auf dieser Reise: Portsmouth in England - ein Katzensprung über den Ärmelkanal.

Das Lotsenboot begleitet AIDAsol beim verlassen des Hafens von Cherbourg
Das Lotsenboot begleitet AIDAsol beim verlassen des Hafens von Cherbourg

4. Tag - Portsmouth - 25. April 2022

Der zweite Hafen unserer Reise war die englische Hafenstadt Portsmouth. Portsmouth ist ein wichtiger Stützpunkt der Royal Navy - aus diesem Grund befinden sich immer auch viele Kriegsschiffe im Hafen. Wer sich für so etwas interessiert, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Nicht erst, seitdem Groß Britannien aus der EU ausgetreten ist, muss man, bevor man das Schiff verlassen darf, zum "Facecheck" mit den britische Behörden. Dieser Facecheck findet - nach Decks unterteilt - in der AIDA-Lounge statt: Reisepass und Bordkarte vorzeigen - Das wars. Aber erst dann, darf man raus.  

Auch darf man in Portsmouth nicht alleine über das Hafengelände laufen - man muss den Shuttle-Bus nehmen, der einen günstigerweise auch gleich in die City fährt. Zu Fuss wäre es vom Liegeplatz in die Innenstadt vermutlich auch zu weit.

 

Wahrzeichen: Der Spinnaker-Tower in Portsmouth
Wahrzeichen: Der Spinnaker-Tower in Portsmouth

Herausgelassen wurden wir vom sehr freundlichen Busfahrer am Spinnaker-Tower, dem Wahrzeichen von Portsmouth und mittlerweile auch die eigentliche Innenstadt - das sollten wir allerdings erst später merken, denn wir machten uns zu Fuß auf den Weg in die Stadtmitte - vorbei an alten Gebäuden der Marine, durch schön große Parks und teilweise grässlichen Neubauten aus den 70er und 80er Jahren. Der Stadtkern von Portsmouth besteht hauptsächlich aus der Universität - viele sehenswerte Gebäude und Geschäfte gibt es dort leider nicht. Also machten wir uns wieder auf zum Spinnader-Tower und dem eigentlichen Zentrum, dem Gunwharf Quay, einem ehemaligen Marine- und Werftgelände, dass umgebaut und saniert wurde und mittlerweile viele Geschäfte und Gastronomiebetriebe beherbergt.

An dieser Stelle der Hinweis. Wer erwartet, dass wir die königliche Werft besuchen würden. muss ich enttäuschen: Der AIDA-Ausflug war mit 95 EUR pro Person verdammt teuer, ein Einzelticket für die Werft hätte 45 EUR gekostet, hätte aber im voraus gebucht werden müssen - dieses Risiko sollten wir dann nicht eingehen. Auch der Besuch des Spinnaker-Towers war uns nicht gegönnt: Der öffnet erst um 11 Uhr englischer Zeit, also 12 Uhr unserer Zeit (Bordzeit AIDAsol), so dass wir den nur von draußen bewundern konnten.

Als Alternative machten wir uns auf den Weg nach "Old Portsmouth", die Überreste der alten Stadt - das was der 2. Welltrkrieg übrig gelassen hat.

Etwa 15 Minuten benötigt man von Spinnaker-Tower nach Old Portsmouth. Hier bekommt man eine Vorstellung, wie das Ales einmal ausgesehen hat.

Von der alten Festungsanlage hat man einen tollen Blick auf den Hafen und die ein- und auslaufenden Schiffe. Bei herrlichsten Sonnenschein macht das natürlich besonders Spaß.

Gegen 14 Uhr machten wir uns wieder auf dem Weg zurück zum Schiff. Hinweis für Souvenirjäger: Den einzigen Laden mit Souvenirs findet man im Busbahnhof am Spinnaker-Tower, wobei die Auswahl da auch nicht so groß ist. Etwas nervend die Rückfahrt: Der Shuttlebus hält bei der Rückfahrt am Fährterminal und man muss aussteigen, durch den Sicherheitscheck und dann wieder in den Bus rein und ab zum Schiff - Leider etwas umständlich. Den Rest des Nachmittags genossen wir mit Kaffee und Drinks auf dem Außendeck.


Kurz vor 20 Uhr hatte unser Kapitän auch noch eine nicht so tolle Nachricht für uns: Aufgrund eines Streiks der Hafenarbeiter würde der nächste Hafen Le Havre entfallen. Als Alternative könnte er uns einen Overnight in Zeebrügge anbieten, da die andere Alternative Dover bereits von einem anderen Schiff belegt sei.  Für uns hieß das: kein Fahrradausflug und nur ein sehr minimalistisches Ausflugsprogramm aufgrund der Kurzfristigkeit.

Kurze Zeit später ertönte das Schiffshorn und ADAsol verließ mit dem Heck voran das Hafenbecken, drehte vor zwei Flugzeugträgern der Royal Navy und passierte auf der Backbordseite bei einem phantastischen Sonnenuntergang die englische Hafenstadt.  Trotz der schlechten Nachricht bezüglich Le Havre eines der schönsten Auslaufen der letzten Jahre.


5. Tag - Zeebrügge - 26.4.2022 - unplanmässiger Overnight-Stopp

 

Am späten Vormittag erreichten wir Zeebrügge. Hier waren wir auch bereits schon 2016. Zeebrügge ist der Hafen von Brügge - die meisten Ausflüge gehen dort hin. Leider war es aufgrund der Kurzfristigkeit des Streiks nicht möglich, ein komplettes Ausflugsprogramm auf die Beine zu stellen, so dass wir uns notgedrungen für eine Shuttle-Fahrt nach Blankenberge entschieden, da es in Zeebrügge nichts - aber auch gar nichts - zusehen gibt.

Blankenberge ist eine Stadt zwischen Zeebrügge und Brügge - mit einem langen Sandstrand und sagen wir Mals so: Viel Unterhaltungsinfrastruktur. Definitiv kein Muss-Ziel einer Kreuzfahrt, aber zur Nachmittagsgestaltung ohne ausreichend Alternative brauchbar. Nachdem uns der Shuttlebus am Hauptbahnhof ausgespuckt hatte, schlenderten wir durch die Fussgängerzone in Richtung Strand. Wir hatten auch heute Glück mit dem Wetter: Sonnig und nur etwas Wind.

Um es kurz zu machen: 2 Stunden Spaziergang mit dem Kauf eines Magneten und eine Tüte belgische Pommes. Mehr kann man in Blankenberge nicht machen (zumindest zu der Uhr- und Jahreszeit), so dass es pünktlich mit dem Shuttle zurück ging zum Cruise-Terminal in Zeebrügge.

Leider auch hier das Spiel: Raus aus dem Bus, rein ins Terminal, Sicherheitskontrolle, rein in den nächsten Bus (Wartezeit 5 Minuten) und 2 Minuten Fahrt zum Schiff - insbesondere dort ist das sehr umständlich und eigentlich auch nicht für Overnight-Stopps geeignet.

 

Den Rest des Tages verbachten wir auf dem Pooldeck, schauten den zahlreichen Container- und Frachtschiffen beim Ein- und Auslaufen zu und verfolgten am Abend die nicht im Programm angekündigte Lasershow (wohl die erste Lasershow seit Monaten) und freuten uns auf den nächsten Tag: Ein Fahrradausflug nach Brügge stand auf dem Programm...

Lasershow auf AIDAsol

6. Tag  - Zeebrügge - 27.4.2022

 

Nach einer ruhigen Nacht bereiteten wir uns auf unseren Fahrradausflug vor und gingen in Fahrradklamotten zum Frühstück, um danach direkt zum Treffpunkt draußen vorm Schiff zu kommen. Auch heute gab es eine kurze Einweisung in die Pedelecs und wir konnten in überschaubarer Gruppengröße gen Brügge starten.

Kurious: Um vom Hafengelände zu kommen, bekamen wir ein extra "Follow Me"-Fahrzeug gestellt, hinter dem wir die knapp 300 Meter zum Zugangstor zurücklegen mussten. Danach ging es rechts lang Richtung Blankenberge - etwa 7 km leichte Fahrt zur Strandpromenade mit kurzem Exkurs der Scotts über Blankenberge und den Strand. Weiter ging es an der Strandpromenade und dem Hafen entlang aus dem Ort raus, bis wir auf freien Feld fuhren. Tolle Landschaft, soviel grün mit vielen Kühen und Schafen - interessant auch, dass wir dort etwa 1 Meter unter dem Meeresspiegel fuhren. 

 

Die Tour ist nicht sonderlich anspruchsvoll - es gibt einen Anstieg - eine Brücke über eine Schnellstrasse. Auch für Ungeübte ist es also kein Problem, mit dem Fahrrad nach Brügge zu kommen.  Nach einer kurzen Übersichtsrunde durch die Innenstadt stellten wir die Räder in der Nähe des Marktplatzes ab und hatten dann zwei Stunden zur freien Verfügung. Da wir die Fahrradtour mittels App getreckt hatten, konnten wir diese nochmals ablaufen und konnten auch neue Orte entdecken, die wir 2016 bei unserem Besuch und dem Stadtrundgang nicht sehen konnten. Selbst für einen Restaurantbesuch hatten wir Zeit - allerdings  ist wohl der Stopp in Brügge normalerweise kürzer - aufgrund der kleinen Gruppengröße konnten wir die gut 25 Kilometer schneller zurücklegen, als sonst.


Gegen 15 Uhr ging es zurück Richtung Zeebrügge - allerdings auf einer anderen Route . Wir fuhren entlang der Kanäle, die Brügge und Zeebrügge verbinden. Auch die Rückfahrt verlief problemlos - und gegen 17 Uhr rollten wir wieder vorm Schiff vor. Trotz Pedelec war das ganze doch etwas anstrengend, so das wir uns den Nachmittagsdrink verdient hatten. Um 18 Uhr konnten wir noch das Auslaufen der "Valiant Lady" von Virgin Cruises verfolgen. 

Nach dem Abendessen durften dann wir um 20 Uhr die Leinen los machen und den Weg zum nächsten Hafen der Reise fortsetzen: Rotterdam.

Die Valiant Lady verlässt Zeebrügge - zwei Schlepper in Warteposition

7. Tag - Rotterdam - 28.4.2022

Auch heute früh erwartete uns Sonnenschein und milde Temperaturen beim Anlauf von Rotterdam. Dazu passierten wir nur das Schwesterschiff AIDAperla, das zur Revision in der Werft lag. In der Ferne kamen die Hochhäuser der niederländischen Metropole immer näher. An der Erasmusbrücke drehte der Kapitän das Schiff, so dass wir mit dem Heck zur der imposanten Straßenbrücke lagen. 

Kurz darauf wurde das Schiff auch für den Landgang frei gegeben. Wir wollten die Stadt heute auf eigene Faust erkunden. Über die Brücke kommt man relativ schnell in die Stadt, die architektonisch einiges zu bieten hat. Nach dem Krieg nutze man die Gelegenheit, Rotterdam mit zum Teil spektakulärer Architektur neu aufzubauen - von klassischer niederländischer Architektur findet man in Rotterdam relativ wenig. 

Besonders beeindruckend ist die Markthalle in der Innenstadt - aber seht einfach selbst:

 



Nicht weit von der Markthalle entfernt: Die weltbekannten Kubushäuser von Rotterdam: Ungewöhnliche aber begeisternde Architektur - keine Kunst, sondern tatsächlich Wohnhäuser, die wirklich bewohnt werden. Wohnen möchte ich dort allerdings nicht: Die Häuser sind ein Touristenhotspot - da kann es schon ein, dass einem ein Touri bei Mittagessen zuschaut...

Nach einer kurzen Mittagspause an Bord erkundeten wird noch den Bereich um unseren Liegeplatz - vorbei am alten Firmensitz der "Holland-Amerika-Linie" machten wir dem alten Transatlantikliner "Rotterdam" unsere Aufwartung, die als Hotelschiff in Spaziergangreichweite liegt - toll, so ein altes Schiff in so guten Zustand zu sehen. Leider waren wir für eine Innenbesichtigung zu spät, so dass wir nur von außen schauen konnte. 

Insgesamt ein schöner Nachmittagspaziergang, der uns wieder zurück zum Schiff führte. 

Das eigentliche Highlight des heutigen Tages sollte aber das Halbfinalhinspiel in der Europaleague:  West Ham United vs. Eintracht Frankfurt werden. Leider wurde das Spiel nirgendwo öffentlich an Bord übertragen, so dass wir uns das Spiel auf der Kabine anschauen mussten. Zur Beruhigung mussten ir uns an der Bar Caipis holen - mit Erfolg: Die Eintracht gewinnt 2-1. Zur Feier des Tages holten wir uns noch unseren Siegesdrink an der Oceanbar am Heck und genossen die tolle Aussicht auf die Skyline von Rotterdam.

 

Imposant: Die Erasmusbrücke bei Nacht

8. Tag, Rotterdam/Seetag -29.4.2022

 

Leinen los um  Uhr - für uns kein Pflichttermin zum Aufstehen - das Ablegen verschliefen wir einfach. Als wir dann schließlich um 8:30 Uhr zum Frühstück gingen, waren wir schon fast auf dem offenen Meer und auf dem Weg zurück nach Hamburg. Zeit, ein Fazit zu ziehen: Durch die geringe Auslastung des Schiffes war dies unsere entspannteste AIDA-Reise aller Zeiten. Nie hatten wir ein Problem, einen Platz zum Essen zu finden - so oft, wie auf dieser Reise haben wir noch nie den Aufzug benutzt - und meist hatte man den für sich alleine. Alle Restaurants (East-Restaurant mit Einschränkungen) und Bars an Bord waren geöffnet - der Service angenehm aufmerksam und freundlich. Hier fällt immer wieder das ausgesprochen freundliche Personal aus den asiatischen Ländern auf.

Das Routing: Interssanter, als wir dachten - leider mit dem Ausfall von Le Havre - aber so ist das halt auf einer Kreuzfahrt. Shows und Unterhaltungsprogramm wurden wir auf das "Normalniveau" hochgefahren - alles auf dem Weg, wie es vor der Pandemie war. Nicht getestet haben wir diesmal das Buffalo-Steakhaus und das Rossini, da es in den Buffetrestaurants genug Platz. Wir haben die Reise sehr genossen - wohlwissend, dass das in Zukunft wieder etwas hektischer und voller werden wird.

9. Tag - Hamburg - 30.4.2022

 

Auch heute gaben wir dem Bett dem Vorzug - Anlegen um 5 Uhr ist jetzt nicht so prickelnd, weswegen wir erst an Deck gingen, als das Schiff schon fest lag. Auch heute schien die Sonne und wir konnten unser letztes Frühstück an Bord genießen. Danach verließen wir vor unserer gebuchten Check-Out-Zeit das Schiff und verließen Altona mit einer der regelmässig verkehrenden HVV-Fähren, die uns zu den Landungsbrücken brachte. In einem Café an der Hafenpromenade ließen wir uns noch einen Latte Macciato schmecken. 

Danach machten wir uns auf dem Weg zum Hauptbahnhof, damit wir unseren ICE rechtzeitig erreichen würden. Hier begann das einzige Problem der ganzen Reise: Der Zug kam mit Verspätung und war defekt - in Hannover wäre für uns Schluss. Glücklicherweise wartete in Hannover ein Erstzug - allerdings kein ICE, sondern ein Intercity, der gefühlt aus dem Eisenbahnmuseum stammen könnte - Abteilwagen mit muffigen und verdreckten Sitzen - kein Restaurantwagen und nur eine mittelmässig funktionierende Klimaanlage. Immerhin erreichte der Museumszug den Frankfurter Hauptbahnhof 12 Minuten vor Fahrplan - das sorgte für immerhin für etwas Aufhellung der Stimmung.


Der Reisefilm

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