Kanaren mit AIDAprima 2018

Nach dem Abenteuer im hohen Norden 2017 stand jetzt die absolut gegensätzliche Tour auf dem Programm: Kanaren und Madeira mit AIDAprima. Zwei Fliegen mit einer Klappe wollten wir damit schlagen: Zum einen mal ins Warme, zum anderen den „Star“ AIDAprima kennenlernen.

 

1. Tag, Samstag 13. Januar 2018 - Las Palmas de Gran Canaria

Mehr als 3x so groß wie AIDAcara: AIDAprima - hier im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria
Mehr als 3x so groß wie AIDAcara: AIDAprima - hier im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria

Der Flug erfolgte ab Frankfurt mit Condor; dank früher Flugzeit hatten wir am Zielort Las Palmas de Gran Canaria noch einen ganzen Urlaubstag - Glück gehabt…

Der Flug verlief ereignislos und wir landeten mit leichter Verspätung auf Gran Canaria.

Etwas Zeit benötigte es, bis wir unsere Koffer hatten: Erst eine Stunde nach Landung konnten wir unser Gepäck in Empfang nehmen. Danach ging es zum Transfer-Bus, der uns in 25 Minuten zum Hafen brachte. Für uns nichts Neues, 2016 hatte unsere Trans-Tour nach Hamburg auch auf Gran Canaria begonnen.

 

Am Hafen angekommen, wurden einem erst die Dimensionen des Schiffes und damit auch die hohe Zahl der Gäste bewusst, die anreisten.  Am Check-In war eine lange Schlange, die sich aber zügig fortbewegte. Nach Erhalt der Bordkarte mussten wir noch den - sehr gründlichen - Sicherheitscheck über uns ergehen lassen. Rund zwei Stunden nach Landung des Fliegers waren wir an Bord.

Bereits jetzt zeigte sich, das man sich, wenn man langjähriger AIDA-Fahrer ist, auf AIDAprima umgewöhnen muss: Restaurants und öffentliche Räume liegen Großteils auf den Decks unterhalb der Kabinen; eine Tatsache, die in den nächsten Tagen noch für einige Orientierungsprobleme sorgen sollte…

Nach einem kurzen Mittagessen im Restaurant Bella Donna wollten wir uns nochmal die Stadt anschauen. Den Strand kannten wir von 2016 bereits, so dass wir uns für eine Tour mit dem Hop On Hop Off-Bus entschieden. Insgesamt lässt sich festhalten, dass Las Palmas de Gran Canaria nicht besonders sehenswert ist; einzig und allein der Strand ist wirklich schön.

 

 

Auch bei nicht ganz so tollem Wetter sehenswert: Playa de las Canteras
Auch bei nicht ganz so tollem Wetter sehenswert: Playa de las Canteras

Da wir das Willkommens-Paket gebucht hatten, bekamen wir neben einer Flasche Sekt, Früchten und Pralinen ein 3-Gang-Menü im Buffalo-Steak-Haus, das wie immer vorzüglich war.

Um 21 Uhr fand die Seenotrettungsübung statt; auch hier hieß es umgewöhnen: Musterstation ist das Theatrium, die Bordkarten wurden gescannt. Für die Abwicklung sicher positiv, wie es bei einem Notfall aussieht, wenn alle erst einmal ins Thetrium strömen, möchte ich mir lieber nicht vorstellen.

Um 22 Uhr legte AIDAprima ab; leider ohne dem traditionellen dreimaligen Signal über das Schiffshorn, welches wir in den 7 Tagen nur zweimal hören durften.

 

 

 

2. Tag, Sonntag 14. Januar 2018, Seetag

 

Ein Seetag ist immer wieder eine gute Gelegenheit, ein fremdes Schiff kennen zu lernen.

AIDAprima ist deutlich größer, als ihre Schwestern. Die Orientierung fällt schwer, da man hier, wie schon erwähnt, ein neues Raumkonzeot umgesetzt hat. Dazu kommt, dass man leider sehr oft in Sackgassen landet; also Durchgänge sucht, wo keine sind. Das macht AIDAprima leider zu einem Schiff der langen Wege.

 

Ein weiterer Kritikpunkt sind die wenigen Außenflächen, wo man wirklich in Kontakt mit frischer Luft und dem Meer kommt. Auch dass es keinen durchgehenden Rundweg um das Schiff gibt, ist für mich eine Enttäuschung.

 

Was wiederum richtig gut zu funktionieren scheint, ist das Restaurantkonzept. Kannten wir von unseren bisherigen Reisen immer einen Kampf um freie Plätze im Restaurant, war dies auch AIDAprima relativ entspannt: Man bekam immer in seinem Lieblingsrestaurant einen Platz, egal zu welcher Zeit. Auch das es mit dem Fuego-Restaurant auf Deck 14 ein Restaurant für Kinder und Familien gibt, trägt sicherlich zur Entspannung der Situation in den Restaurants bei.

 

Da am heutigen Seetag die Sonne schien, bot sich auch die Gelegenheit, frische Luft auf dem stark verkleinerten Pooldeck zu schnappen. Erstaunlich: Obwohl rund 4500 Gäste an Bord waren, gab es noch freie Liegestühle - selbst in der Sonne. Die Masse der Menschen merkt man nicht, es verläuft sich zum Größtenteil.

 

Ein richtiges Highlight ist übrigens der Skywalk auf AIDAprima: Um die Panoramaaufzüge führt auf Deck 14 ein mit Sicherheitsglas eingefasster Steg, so dass man sieben Etagen nach unten auf das Lanai-Deck und das Meer sehen kann. Leider ist dies einer der wenigen Punkte, wo man vom Schiff aus gut die Umgebung sehen kann, da man sonst überall vor Glaswänden steht, die zwar schön den Wind abhalten, aber halt auch das Fotografieren sehr erschweren.

 

Im übrigen sind die Panoramaaufzüge ein Geheimtipp, wer schnell zischen Deck 7 und 14 wechseln möchte: Diese Aufzüge werden sehr selten benutzt; im Gegensatz zu den Aufzügen im Schiffsinneren, wo man gerne auch schon mal länger wartet. Im Allgemeinen nutzen wir auf den Schiffen hauptsächlich die Treppen, aber bei einem Schiff mit der Größe von AIDAprima geht das halt nicht immer; immerhin liegen zwischen Rezeption und dem Pooldeck (Beachclub) 10 Etagen - da geht einem schon mal die Puste aus...

 

Aber von so etwas lässt man sich die Laune nicht vermiesen und wir freuten uns auf den ersten Hafen Funchal auf Madeira.

3. Tag , Montag,  15.1.2018 - Funchal/Madeira

 

Als ersten Hafen liefen wir Funchal auf der Blumeninsel an. Unser heutiges Programm sah eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Monte und die berühmte Korbschlittenfahrt vor. Ein-und Auslaufen erfolgte übrigens immer sehr früh Morgens, bzw. Spät am Abend - also stets im Dunkeln.

 

Begrüsst wurden wir mit Regen und somit zählte die Regenjacke zum Pflichtausrüstungsgegenstand.

Relativ früh verließen wir das Schiff, um uns zu Fuß in die Stadt aufzumachen.  Trotz des günstigen Liegeplatzes läuft man gut 20-25 Minuten, da man das Hafenbecken umlaufen muss. Übrigens richtig nervig in Funchal: An jeder Ecke stehen mindestens drei Leute, die einem eine Stadtrundfahrt, einen Walausflug oder eine Tour mit dem Hop-On-Hopp-off-Bus verkaufen möchten. Wenigstens akzeptieren die meisten ein „nein“ und lassen dann von einem ab. Wir entschlossen uns zu einem Weg entlang der Hafenpromenade, der einen am Ende auch zur Talstation der Seilbahn führt.

 

 

kein technischer Trick: Doppelter Regenbogen in Funchal
kein technischer Trick: Doppelter Regenbogen in Funchal

 

Mit der Seilbahn ging es für 11 Euro pro Person auf den Monte, Die Fahrt, währenddessen man eine super-Aussicht auf Funchal und den Hafen hat, dauert gut 15 Minuten. Das Foto, was beim Start an der Talstation gemacht wird, kann man oben am Berg kaufen; wer das will, soll das tun; unser Bild war jedenfalls furchtbar.

 

Ein kleiner Spaziergang die Straße runter brachte uns zu den Korbschlitten. Wir beobachteten das ganze erst einmal aus sicherer Entfernung; und zwar von einer Terasse eine höher gelegenen Kirche aus. Es fanden sich immer mehr Mutige, die sich auf das Abenteuer einlassen wollten; so auch wir. 30 Euro für zwei Personen kostete die Fahrt im Januar 2018 .

Ich greife der Schilderung der Fahrt mal vor - überbewertete Spaß. Man kann sich anhand des Videos selber einen Eindruck verschaffen; ich fand es ziemlich lahm; außerdem wurden wir die Hälfte des Weges gezogen, anstatt von alleine den Berg runter zu gleiten. Am Ende der Fahrt kann man selbstverständlich noch ein Foto von sich im Korbschlitten erwerben (10 Euro), das vom Straßenrand aus gemacht wurde.

  

 

Fazit: Sieht toll aus, ist aber nicht so rasant, wie man es von Fernsehaufnahmen meinen könnte. Dazu ist der Spaß nicht billig; inklusive Seilbahnfahrt und Foto pro Person 62 Euro. Wenn man das einmal gemacht hat, langt das dann aber auch.

Zu Fuß ging es dann in die Stadt und zum Hafen zurück. Etwa eine halbe Stunde benötigt man, dann ist man wieder am Schiff. Allerdings warten am Endpunkt der Korbschlittentour natürlich auch Taxis, die einen sehr gerne wieder talwärts befördern.

 

Nach Rückkehr zum Schiff erholten wir uns etwas, denn wir hatten noch einen AIDA-Ausflug gebucht: MAD22 - nächtliches Funchal. Gegen halb sechs ging es per Bus in den Nachbarort Camara de Lobos, von wo man einen tollen Ausblick auf den Sonnenuntergang hätte. Im Ort war es etwas hektisch, da sich hier sehr viele Touristen aufhielten, die aber nicht zu unserer Ausflugstour gehörten.

Ein etwa dreiminütiger Fussmarsch führte uns zu einer Terrasse mit einer phantastischen Aussicht auf das Meer und den Sonnenuntergang. Gut 10 Minuten hatten wir noch Zeit, bis die Sonne im Meer versank. Erstaunlicherweise waren relativ wenig Mitfahrer mit hier hoch gekommen. Viele schöne Fotos und Filmsequenzen konnten wir schiessen - Glück gehabt, muss man sagen: Am Morgen sah es nicht so aus, als ob das Wetter sich so entwicklen würde...

Toller Sonnenuntergang, oder?
Toller Sonnenuntergang, oder?

Lange konnten wir nicht hier ausharren; der Bus wartete schon, um uns zurück nach Funchal zu bringen. In einem Hotel wartete eine kleine Weinprobe mit Gebäck auf uns. Und ich frage mich nur warum? Essen wir auf dem Schiff nicht genug?

Auf dem Weg zum Hotel konnte man noch ein Foto vom Schiff im Hafen schiessen; blöderweise hatte ich das falsche Objektiv dabei - ohne Stativ und mit Weitwinkel hatte ich größere Probleme, überhaupt ein vernünftiges Bild hinzubekommen - ärgerlich.

 

Etwa 20 Minuten dauerte der Stopp im Hotel, schon ging es mit dem Bus zum letzten Fotostopp über den Dächern von Funchal: Auf einem Parkplatz über der Stadt hatte man einen phantastischen Ausblick auf Stadt und Hafen.  Danach ging es wieder zurück zum Schiff. Insgesamt dauerte der Ausflug drei Stunden und kostete pro Person 39,99 €. Preis/Leistungs-Verhältnis: Mittelmässig - hatte mir mehr davon versprochen.

 

Um 23:58 Uhr verließ AIDAprima den Hafen von Funchal; im übrigen die schönste Ausfahrt der ganzen Reise - sollte man nicht versäumen.

AIDAprima verlässt Funchal...
AIDAprima verlässt Funchal...

 

4. Tag , Dienstag, 16.1.2018 - 2. Seetag

 

Und schon stand der zweite Seetag auf dem Programm: Wir befanden uns in gemütlichen Tempo unterwegs nach Teneriffa. Besonderheit auf dieser Reise: Hier gibt es zwei Zustiegspunkte - Gran Canaria und Teneriffa. Das sorgt übrigens für ein komisches Gefühl, da für einen Teil der Gäste die Reise schon fast zu Ende ist und man auf den Monitoren im Schiff überall die "Unvergesslichen Momente" gezeigt bekommt, obwohl man selber erst drei Tage vorher an Bord kam. Übrigens hatten wir die DVD mit den "Unvergesslichen Momenten" zu für auf unserer Kabine; es war die Version für die Gäste, die in Teneriffa absteigen. Ich schätze mal, das kommt häufiger vor.

Wo wir schon beim Thema Kabine sind: Die Kabine sieht innen fast genauso aus, wie auf den anderen Schiffen. Die Schränke sind etwas größer (Pluspunkt), es gibt am Schreibtisch 2(!!!) USB-Anschlüsse und zwei Steckdosen. Wir hatten eine Verandakabine gebucht. Der Unterschied zwischen einer Veranda- und einer Balkonkabine ist, dass die Veranda (also der Balkon) größer ist, allerdings zu Lasten des Kabineninnenraumes. Das stellt kein Problem da, im Gegensatz zur Lage der Kabinen: Alle Verandakabinen befinden sich über dem Lanaideck. Das Lanaideck steht etwas vor und ist breiter, als die anderen Decks. Aus dem Grund sieht man von der eigenen Veranda auf eben dieses Lanaideck und in unserem Fall direkt auf den nur für Suiten-Gäste zugänglichen Bereich der AIDA-Lounge. 

Diesen Zustand kann man auf dem obigen Bild zum Auslaufen aus Funchal gut erkennen. Für mich persönlich ein störender Umstand, für andere vielleicht nicht.

Trotzdem lässt es sich in dieser Kabine und der Veranda recht gut aushalten, auch wenn der Ausblick von diesen großen "Schirmen", die den Bereich der AIDA-Lounge überdachen gestört wird.

Erwähnenswert sei an dieser Stelle noch, dass die blickdichten Vorhänge hier wirklich sinnvoll sind: Da der Außenbereich des Schiffes LED-beleuchtet ist, ist es die ganze Nacht vor dem eigenen Fenster (fast) taghell, so dass das Zuziehen der Vorhänge fast obligatorisch ist.

 

5. Tag, Mittwoch, 17.1.2018 - Santa Cruzde Tenerife/Teneriffa

 

Auf unserem heutigen Ausflugsprogramm stand der Ausflug "TEN07 - Wandern im Nationalpark Cañadas del Teide" Eine gut 1stündige Busfahrt bracht uns zuerst über die Wolkengrenze  und danach ins Gebiet an den Vulkan Teide, der größte Berg Spaniens mir 3700 Metern. Nach einem kurze Fotostopp (siehe Bild) und einer 15 minütigen Toilettenpause kamen wir an unserem Ziel, dem Kraterkessel, der sogenannten Caldera an. Der riesige Talkessel ist der eingestürzte Rest eines großen Vulkans, viel größer als der heute noch sichtbare Teide. 

Den ganzen Kraterkessel würden wir heute nicht durchwandern, immerhin wären das 15 km; unsere Tour sollte insgesamt 6 km haben und zwei Stunden dauern.

Der Teide - noch aus einiger Entfernung aufgenommen
Der Teide - noch aus einiger Entfernung aufgenommen

Eigentlich sollte man die Bilder dieses einmaligen Naturschauspiels sprechen lassen, deswegen für alle Interessierten nur soviel: Die Wanderung ist kein Spaziergang, festes Schuhwerk und Fitness sollte man mitbringen, Zum Teil geht es auch bergab in unbefestigtem Gelände. Insbesondere, wenn es wärmer als an diesem lauen Januartag sein sollte, kann dieser Ausflug recht anstrengend werden. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird mit einer Landschaft belohnt, die seinesgleichen sucht.

Blick in die Caldera
Blick in die Caldera

Ziemlich genau zwei Stunden dauerte der Marsch; an einem Parkplatz wurden wir von unserem Bus ( wohl dem ältesten Bus der Insel: Mehrer Rückenlehnen und Anschnallgurte defekt ) abgeholt und es ging wieder zurück zum Schiff. Nebenbei erfuhr man von der deutschen Reiseführern ehr viel über die Insel, deren Geschichte und dem Leben auf Teneriffa. Etwas später als geplant kamen wir wieder am Terminal in Santa Cruze an. 

 

Ganz nebenbei erwähnt war AIDAprima nicht das einzige Schiff im Hafen. Mittlerweile hatte sich AIDAvita zu uns gesellt: deutlich kleiner, deutlich kompakter aber dafür auch herzlicher. Aber Spaß beiseite: Ich benötige keine Curry-Wurst-Bude, keine Monster-Rutsche und einen Beachclub mit schwül heißer Luft und lauter Mukke. Was mir schon langt, sieht so aus:

Besuch von der kleinen Schwester: AIDAvita
Besuch von der kleinen Schwester: AIDAvita

Hier liegen etwa 15 Jahre AIDA-Entwicklung dazwischen. Nicht alles, was neu ist ist gut, auch war früher nicht alles besser. Trotzdem hätten wir kein Problem gehabt, an Ort und Stelle das Schiff zu wechseln...

 

Kleine Anekdote zum Abschluss des Tages: Während wir im Raucherbreich auf Deck das Auslaufen von AIDAvita beobachteten wollten, wurden wir von einem neu zugestiegenen Pärchen gefragt, ob wir denn auf dieser Rettungsübung gewesen wären - ob die merken würden, wenn man da nicht hingehen würde? Wie hieß es früher so schön: "Alles kann, nichts muss!" - Bis auf die Rettungsübung. Die Teilnahme ist Pflicht und eine Fernbleiben kann ganz schön Ärger einbringen. Erst nach mehrmaligen ungläubigen Nachfragen waren die beiden überzeugt, dass ein schnelles Erscheinen bei der Übung für die neu zugestiegenen Gäste doch ratsam wäre...

 

6. Tag, Donnerstag, 18.1.2018, Puerto de Rosario/Fuerteventure

 

Der vorletzte Hafen auf unserer Route hieß Puerto de Rosario auf Fuerteventura. Hier hatten wir über AIDA den Ausflug "FUE22 - Mit dem Quad in den Inselosten" gebucht. Dieser Ausflug wird übrigens zusammen mit dem Buggyausflug durchgeführt. Mittels Bus ging es in einem benachbarten Touristenort zu dem Verleihunternehmen. Man muss einen Mietvertrag unterschreiben, seinen Führerschein vorlegen und bekommt einen Helm gestellt. Zwei Leute bekommen ein Quad, bzw. Buggy - wobei der Fahrer des Gefährts auch der Mieter. Der Beifahrer darf demnach nur fahren, wenn er auch seinen Führerschein vorzeigt.

 

Da ich auf dem Schiff schon meine Sonnenbrille (für mich extrem wichtig), die Speicherkarte für die Kamera und so einige andere kleinere Dinge vergessen hatte, entschied ich mich dafür, heute nur Beifahrer zu sein. Nach einer kurzen Einweisung auf dem nahen Parkplatz ging es los - zunächst an der Küste entlang.

 

 

heiße Gefährte auf einer normalerweise auch heißen Insel
heiße Gefährte auf einer normalerweise auch heißen Insel

Nach einem kurzen Stopp ging es weiter, zum Teil über öffentliche Straßen, zum größten Teil aber über unbefestigte Wege, über die Insel. Leider schien die Sonne nur selten, zum Teil mussten wir auch wegen einem Regenschauer anhalten und die Wolke vorbeiziehen lassen. Nach einer guten  Stunde Fahrt machten wir Zwischenstopp auf einer Ziegenfarm - Gelegenheit zum Toilettengang und dem Erwerb herrlicher Ziegenprodukte. Ziegenfarmen sind auf Fuerteventura keine Seltenheit, auf dem Weg zurück sahen wir einige weitere und auch freilebende Ziegen. 

 

Die Stars der Insel: Ziegen!
Die Stars der Insel: Ziegen!

Nach einer halben Stunde Pause ging es wieder zurück; auch diesmal wieder über unbefestigte Wege, aber teilweise auch übe "normale" Straßen. Ein kurzer Stopp an der Küste und danach wieder zurück zum Ausgangspunkt. Per Bus ging es wieder zurück zum Schiff. Insgesamt dauerte der Ausflug ( inkl. Transfer 4 1/2 Stunden; die Kosten des Ausflug liegen bei 169,99 € für zwei Personen. Meines Erachtens ein fairer Preis - das geht in Ordnung.

Nach einer kurzen Pause gingen wir nochmals raus, um uns die Stadt anzuschauen. Kurz gesagt: Lohnt sich nicht wirklich. Hier gibt es - jedenfalls in Hafennähe - nichts interessantes zu sehen. Einzig und allein der Strand, der direkt am Liegeplatz liegt ist recht schön. Auch gibt es keine Souvenirshops, wir hatten größere Probleme, unser "Standardprogramm" Magnet und Aufkleber zu kaufen. Um 21 Uhr hieß es wieder: "Leinen los" und auf zum letzten Hafen auf unserer Reise: Arrecife auf der Insel Lanzarote.

7.Tag, Freitag, 19.1.2018 Lanzarote, Arrecife

 

Der letzter Hafen auf unser Tour war Arrecife auf Lanzarote. Für Lanzarote hatten wir einen privaten Ausflug e über die Seite www.taxi-lanzarote.com gebucht: 7 1/2 Stunden Tour über die Insel in einer kleinen Gruppe von sechs Personen im Großraumtaxi für 70 € pro Person, exklusive Eintritt für die Touristenattraktionen.

Abgeholt wurden wir von unserem Guido vor den Toren des Hafens und schon waren wir auf dem Weg zu unserem ersten Stoppt unserer Tour: Die teilweise eigestürzte und von César Manrique umgestaltete Vulkanröhre Jameos del Agua. Guido ist zwar "nur" Taxifahrer, weiß aber sehr viel über die Insel und deren Bewohner und: Er kennt alle Schleichwege...

James del Agua
James del Agua

Die Location, die auch Drehort für die Fernsehserie "Tim Thaler" war, ist traumhaft schön. Interessant ist auch das angrenzende Museum, dass den Besuchern die Entstehung der Vulkanröhren auf Lanzarote erklärt.

Nach knapp 90 Minuten Aufenthalt ging es weiter zu einem tollen Aussichtspunkt. Vom Mirador del Rio hat man einen unbeschreiblichen Ausblick auf die Insel La Graciosa. Kleiner Tipp: Der offizielle Aussichtspunkt, ebenfalls von César Manrique gestaltet, kostet natürlich wieder Eintritt. Aber etwas weiter unten hat man einen genau so guten Ausblick und spart etwas Geld. Nach gut 20 Minuten Fotostopp ging es weiter.

phantastische Aussicht auf die Insel La Graciosa
phantastische Aussicht auf die Insel La Graciosa

Von hier ging es schnurstracks zum Jardin de Cactus, einem beeindruckenden Kakteenpark, der in einem stillgelegten Steinbruch angelegt wurde. Hier hatten wir gut eine halbe Stunde Aufenthalt - genug Zeit, um die riesigen Kakteen zu bestaunen. Kurz etwas zur Durchführung der Inseltour: Guido ist zum einen sehr zuverlässig, er viel und kennt sich auf der Insel aus, wie in seiner Westentasche.. Er ist auch flexibel, was die Tourziele angeht - ganz nach den Wünschen der Gruppe. Deswegen: Daumen hoch für Guido und www.taxi-lanzarote.com!

Wer mag Kakteen? Im Jardin de Cactus gibt es genug davon...
Wer mag Kakteen? Im Jardin de Cactus gibt es genug davon...

Auf Lanzarote muss man natürlich unbedingt den Timanfaya-Nationalpark besuchen. Lanzarote ist zu 3/4 mit Lava bedeckt - und da muss man natürlich auch schon, wo die herkommt. Mittels Bus geht es auf eine ca. 14 km lange Rundfahrt quer durch die Lavawüste. Man kann direkt in erloschene Vulkane hereinschauen. Das die Gegend vulkanisch noch aktiv ist, bekommt man am Ausgangspunkt der Bustour am Restaurant El Diabolo eindrucksvoll präsentiert. Danach ging es wieder zurück zum Schiff - siebeneinhalb Stunden vergingen wie im Flug. Danke dafür!

Faszinierend: Die von der erkalteten  Lava bedeckte Landschaft im Nationalpark
Faszinierend: Die von der erkalteten Lava bedeckte Landschaft im Nationalpark

Zurück auf dem Schiff hatten wir noch etwas Zeit, uns auszuruhen und frisch zu machen, bevor es zum Farewell-Dinner ins Rossini-Restaurant ging. "Rossini einmal anders" stand auf dem Programm.

hierzu wurden während des Auslaufens Häppchen auf dem Außendeck vor dem Restaurantbereich gereicht. Leider war es etwas dunkel, dass man gar nicht sehen konnte, was man da zu sich nahm. Die restlichen vier Gänge wurden dann im Restaurant gereicht. Wie immer: geschmacklich toll, der Service etwas unaufmerksamer als gewohnt (Stichwort: leere Gläser). Übrigens: Ein großer Nachteil des Rossini-Restaurants auf AIDAprima ist, dass es keine Fenster nach draußen hat; man sieht also das Meer nicht. Tageslicht kommt auch große runde Fenster hinein, die auf den inneren Gang hinausführen. Da kommt es schonmal vor, dass ein Gast sein Gesicht an das Fenster drückt, um von außen zu sehen, was im Restaurant vor sich geht. Finde ich so suboptimal gelöst. Wenn ich viel Geld für ein Essen im Rossini ausgebe, möchte ich auch Blick aufs Meer haben. Das es geht, sieht man auf der Steuerbordseite, wo sich das Buffalo-Steakhaus mit einem tollen Außenbereich befindet. So, finde ich es schade...

8. Tag, Samstag, 20.1.2018, Las Palmas de Gran Canaria

 

Und schon waren wir wieder am Ausgangspunkt unserer Reise in Gran Canaria. Per Shuttle-Bus ging es zurück zum Flughafen und wieder mit Condor zurück nach Frankfurt. Um ein Fazit zu ziehen: Wer vor AIDAprima schon mit AIDA gefahren ist, wir unter Umständen enttäuscht sein - Vieles was man kennt und schätzt, gibt es auf AIDAprima nicht: Die große Poolparty mit Welcome-Show (Stichwort: "Sie haben Urlaub!"), die Farewell-Show am Ende der Reise, die große AIDA-Bar mit dem sternförmigen Tresen ( nur noch als verkleinerte Version im Beachclub), schöne Außenflächen ohne Glaswände, Rundwege um das Schiff (Deck 5/ Deck 6), eine gute Aussicht nach vorne. 

Insgesamt wirkte alles etwas lieblos und routinemässig abgespult. Dazu kommen kleine Fehler im Servicebereich, die zwar insgesamt nicht schlimm sind, aber mir dennoch auffallen. Das es bei dieser Route zwei Zustiegshäfen gibt führt dazu, dass es eigentlich permanent zwei unterschiedliche Reisen sind; es ist doch etwas irritierend, wenn nach drei Tagen an Bord auf allen Monitoren die unvergesslichen Momente des Reisteils laufen, der morgen beendet ist und man praktisch schon sieht, was einen erwartet. Als Ergänzung zum Reisefilm "Unvergessliche Momente" so an dieser Stelle nochmal angemerkt: Von allen 10 Reisen war dies der am lieblosesten und mit sehr viel Archivmaterial versehenste Film. Von 50 Minuten sind 15 Minuten in die länge gezogenes Archivmaterial (Homestory von AIDA-Fan Inacio auf Madeira, ein Beitrag über das Brauen an Bord und eine Erklärung der Maschinenanlage. Für 59 Euro ziemlich schwach.

Es gibt aber auch ein "Aber": Für Familien mit Kindern- egal welches Alter, ist das Schiff super geeignet. Hier wird den Kleinen viel geboten, die Eltern müssen sich nicht viel Gedanken machen, wie man seinen Nachwuchs in den sieben tagen bespasst. Und hier sehe ich auch die Hauptzielgruppe des Produktes AIDAprima: Familien mit Kindern, die ein abwechslungsreiches Programm schätzen wo die Häfen sekundär sind. Für Gäste, die eine Kreuzfahrt buchen, die das Meer "erleben" und auch sehen möchten, die mit einem Schiff fahren möchten und nicht einem schwimmenden Hotel mit angebundenen Funpark müssen auf die "Selection"-Schiffe oder die im Vergleich zu AIDAprima kuschelig-intimen Schiffe der Sphinx-Klasse ausweichen.

Unsere nächste Reise wird im Mai 2018 eine Kurztour mit AIDAdiva sein; ich bin sicher, da werden wir das Meer sehen.

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